Auf den Spuren der Wallonen
Neues Freilichtmuseum eröffnet im Riesengebirge
Ende Juli eröffnete im beliebten Ferienort Szklarska Poręba (Schreiberhau) eine neue Attraktion ihre Pforten. Der Żelazny Tygiel Waloński (Wallonische Eisenschmelze) zeigt jahrhundertealte Bergwerks- und Hüttenkultur. Besucher können an sieben Tagen in der Woche originalgetreu hergestellte Arbeitsgeräte nach mittelalterlichen Vorbildern bewundern. Darüber hinaus zeigen Mitarbeiter in historischen Kostümen die Arbeit von Töpfern, Bergleuten, Hufschmieden und Hüttenarbeitern. Zum Angebot der für das Riesengebirge einzigartigen Anlage gehören auch Führungen bei Nacht mit anschließendem Lagerfeuer, Workshops für Groß und Klein sowie Münzschlagen.
Die Anlage stellt einen Teil des Arbeitslebens der Wallonen dar. Diese romanischsprachigen Siedler kamen im 12. Jahrhundert aus dem Gebiet des heutigen Belgiens ins Sudetenland. Im Riesengebirge suchten sie nach Gold und wertvollen Mineralien wie Amethysten oder Rubinen. Schon von weitem waren sie an ihrer charakteristischen Kleidung mit rotem Gewand und rundem Hut zu erkennen. Seit 2011 führt eine Rad- und Wanderroute zu verschiedenen Stellen ihres Wirkens rund um Szklarska Poręba. Die Chata Walońska in Szklarska ist der Sitz der Wallonenbruderschaft, eines Vereins, der seit Ende der 1990er Jahre das Erbe der mit zahlreichen Sagen verbundenen Schatzsucher aus dem fernen Westen pflegt. Hier werden regelmäßig Workshops und Veranstaltungen auch für Touristen angeboten.