Sommersonnenwende
Wenn die Nacht am kürzesten ist, gehen in Polen junge Paare vielerorts auf die Suche nach der sagenumwobenen Farnblüte. Ob sie das mystische Gewächs finden oder nicht, vielerorts werden auch heutzutage noch altpolnische und urslawische Bräuche zur Sommersonnenwende gepflegt. Besucher des polnischen Riesengebirges können sie bei verschiedenen Veranstaltungen hautnah miterleben.
So findet am 20. Juni im beliebten Ferienort Szklarska Poręba (Schreiberhau) ab 18.00 Uhr eine traditionelle Jan-Kupała-Feier statt, die durch einen Festtagsumzug eröffnet wird. Wichtigste Elemente der Feier sind die bereits erwähnte Suche nach der Farnblüte, der Sprung mit einem Beifußzweig über die Sobótka, das Sonnenwendfeuer, und die traditionellen Wianki. Die Brautkränze wurden seit alters her von jungen Frauen geflochten und nachts zu Wasser gelassen, um einen geeigneten Bräutigam zu finden, der den Kranz flussabwärts auflas. Im Rahmen eines Wettbewerbes wird am Abend der schönste Kranz gekürt.
Bereits ab 11.00 Uhr sind
Einwohner und Gäste zum großen Johannismarkt auf den Skwer Radiowej Trójki
eingeladen. Dort warten Stände mit klassischen Leckereien, Kunsthandwerklichem
und Ausstellungen regionaler Künstler. In verschiedenen Workshops können sich
Interessierte auf die bevorstehende Nacht vorbereiten, Wianki flechten, Kerzen
gießen oder sich einfach in Glasmalerei üben.
Am 21. Juni betet der unterhalb
der Śnieżka (Schneekoppe) gelegene Ferienort Karpacz (Krummhübel) seinen Gästen
eine öffentliche Feier zur Sommersonnenwende. Ab 15.00 Uhr laden die
Veranstalter auf die Erholungsfläche am Musikrestaurant in der ul. Rybacka 8
ein. Auch hier gibt es einen Wianki-Wettbewerb und ein eindrucksvolles
Sonnenwendfeuer. Die Bühne gehört an diesem Abend nicht nur zwei einheimischen
Ensembles, sondern ist offen für alle Musikbegeisterten. Anlässlich des 55.
Stadtjubiläums wird es zudem eine riesige Geburtstagstorte geben.
Akrobatikvorführungen, Bastelworkshops und ein Kinderprogramm runden die
Veranstaltung ab.