Die Zeit wieder anschieben
Turmuhr in Szklarska Poręba wird restauriert
80 Kilogramm wiegt jedes der drei Zifferblätter der Marienkirche in Szklarska Poręba Dolna (Schreiberhau). Die aus Schiefer gefertigten Scheiben werden derzeit im südpolnischen Kraków (Krakau) restauriert.
Initiatorin der Instandsetzungsarbeiten ist Ruth Monicke aus Braunlage im Harz. Die bis 1946 in Niederschreiberhau aufgewachsene Monicke pflegt bis heute eine enge Bindung an ihre einstige Heimat und sammelte Spenden unter ehemaligen Schreiberhauern für die Instandsetzung des historischen Zeitgebers. Gemeinsam mit der von Szklarska Poręba nach Bad Harzburg gezogenen polnischen Familie Lewandowski konnte sie Stadt und Kirchenverwaltung für das Projekt gewinnen.
Nach dem Abschluss der Restaurierungsarbeiten soll die Turmuhr im Juni 2017 feierlich in Anwesenheit der Initiatorin und einer Delegation aus der Partnerstadt Bad Harzburg eingeweiht werden. Ein Großteil der einstigen deutschsprachigen Einwohner von Schreiberhau siedelte sich nach der Vertreibung in dem niedersächsischen Sole-Heilbad an. Die Partnerschaft mit Szklarska Poręba besteht seit 1995.
Die Kirche zum unbefleckten Herzen Mariens (Kościół Niepokalanego Serca NMP) wurde in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts als evangelisches Gotteshaus erbaut. Der klassizistische Turm entstand 1821, die Turmuhr wurde nach einem Umbau 1883 hinzugefügt. Zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten zählt der Bilderzyklus der Maria Rosenkranz von Wlastimil Hofman. Der polnisch-tschechische Maler zählte zu den bedeutendsten Vertretern des polnischen Symbolismus. Nach der Flucht über die Sowjetunion nach Jerusalem kehrte er nach Ende des Zweiten Weltkrieges nach Polen zurück und lebte bis zu seinem Tode 1970 in Szklarska Poręba.